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Was sind Stop-Out und Margin-Call? Berechnung des Margin-Niveaus beim Forex-Handel
Definition von Margin-Call und Stop-Out. Was diese Begriffe bedeuten und wie sie im Handel eingesetzt werden können. Praxisbeispiele zum Rechnen. Modell des Risikomanagements zur Prognose des Margin-Niveaus.
Margin-Call und Stop-Out sind standardmäßige Handelsbegriffe, die in den allgeneinen Kontoinformationen von Forex-Brokern angegeben sein müssen.
Eine Benachrichtigung über einen Margin-Call wird vom Broker verschickt und informiert Sie über die Notwendigkeit, Guthaben auf Ihr Handelskonto einzuzahlen. Ein Margin-Call ist wie eine Risikowarnung, und erfolgt, wenn auf Ihrem Handelskonto nicht genügend Geld für die Eröffnung von Trades vorhanden ist. Das ist auch der Fall, wenn Ihre schwebenden Verluste größer sind als die Mindestmargin-Anforderung, um Ihre Positionen offen zu halten.
Ein Stop-Out ist ein Signal dafür, dass alle aktiven Positionen auf dem Devisenmarkt automatisch vom Broker geschlossen werden. In diesem Fall sind Ihre Margin-Niveaus zu niedrig, um die offenen Positionen zu halten. Der Wert des Niveaus (angegeben in %) wird von jedem Broker in den Handelsbedingungen festgelegt und kann variieren.
Die Überwachung der Höhe des Eigenkapitals auf dem Handelskonto ist eine der zwingenden Regeln des Risikomanagements und muss Bestandteil jedes Handelsplans sein. Um den Vorgang zu optimieren, entwickeln erfahrene Trader häufig Modelle, die es ermöglichen, die Höhe des maximal akzeptablen Kursrückgangs bei gegebenem Hebelgrad und Positionsvolumen abzuschätzen und nicht an die Grenzen von Margin-Call und Stop-Out herankommen zu lassen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man solche Modelle entwickelt, wie man das Eigenkapitalniveau des Kontos berechnet und wie man den finanziellen Hebel steuert.
Margin-Call und Stop-Out: Definition und Berechnungsregeln
Die Terminologie des Handels ist das erste, mit dem sich Trader vertraut machen sollten, bevor sie ihre Aktivitäten auf dem Devisenmarkt aufnehmen. Ohne sie ist es unmöglich, auf dem Devisenmarkt Gewinne zu erzielen oder gar mit dem Broker zu kommunizieren. Die meisten Neulinge im Handel sind aus unerfindlichen Gründen der Meinung, dass es ausreicht, eine Handelsstrategie aus dem Internet herunterzuladen, alles genau nach der Empfehlung auf einem Demo-Konto nachzuahmen und dadurch schnell und einfach Geld zu verdienen.
Schaltflächen wie "Ich habe die allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen, verstanden und stimme ihnen zu" werden angeklickt, ohne sie zu lesen Viele Trader betrachten dies lediglich als ein unwichtiges Angebot, obwohl in diesen Texten die Handelsbedingungen aller Kontoarten erläutert werden. Die Unwissenheit kann letztendlich zum Kapitalverlust und Missverständnissen zwischen dem Trader und dem Forex-Broker führen. Heute erläutere ich zwei wichtige Handelsbegriffe, Margin-Call und Stop-Out, deren Höhen von den Brokern in den Handelsbedingungen der jeweiligen Konten angegeben sind.
In diesem Artikel erfahren Sie folgende Fakten:
- Was Margin-Call und Stop-Out bedeuten, erklärt anhand von Praxisbeispielen mit Berechnungen.
- Entwicklung eines Modells zur Überwachung von zulässigen Kursbereichen sowie die Anwendung beim Handel
- Vermeidung der Schließung Ihrer Positionen infolge eines Stop-Outs.
Margin-Call und Stop-Out: So schützen Sie sich vor dem plötzlichen Verlust Ihres Kapitals
Die folgende Geschichte trug sich am 30. Dezember 2015 zu. Es war kurz vor Neujahr, der Zeit, in der Wunder geschehen und jeder sich Gedanken zu guten Vorsätzen für das neue Jahr macht. Auch der private Trader Denis Gromov muss auf ein Wunder gehofft haben. Anders ist es schwer zu erklären, wie er den Tag mit 5,6 Millionen Rubeln startete und nach über 4,5 Stunden und mehr als 5.000 Kauf- und Verkaufstransaktionen mit Devisen auf einen Gesamtbetrag von 42 Milliarden Rubeln kam. Später sagte der 38-jährige Trader, er habe nicht verstanden, was passiert sei. Da der Dollar stieg, dachte Gromov, es sei eine ausgezeichnete Gelegenheit, günstig zu kaufen, anschließend teuer zu verkaufen und damit Geld zu verdienen.
Der Trader handelte mit einem speziellen Vermögenswert mit der Bezeichnung USDRUB_TOM. Die russische Zentralbank verwendet USDRUB_TOM, um den offiziellen Wechselkurs des USD für den Folgetag festzulegen (TOM steht für morgen). An der Börse wird auch USDRUB_TOD gehandelt, der am selben Tag abgerechnet wird (TOD - today). Gromov stellte fest, dass der Dollar mit Abrechnung am Folgetag (USDRUB_TOM) etwas teurer ist als der Dollar mit Abrechnung am aktuellen Tag (USDRUB_TOD). In 38 Minuten führte er mehr als 2.500 Transaktionen durch, wobei er Dollar mit "heute"-Abwicklung kaufte und mit "morgen"-Abwicklung verkaufte. Die verfügbaren Sicherheitsleistungen schienen unzureichend zu sein, so dass er beschloss, den vom Broker bereitgestellten finanziellen Hebel zu nutzen. Die Gesamtposition auf den beiden Instrumenten ging nicht über das Margin-Niveau hinaus (die Höhe der Einlage, die von der Börse als Sicherheit für die Transaktionen blockiert wird), aber der Umsatz betrug bereits 23,7 Milliarden Rubel.
In diesem Moment rief der Manager des Brokers an und vermeldete den sogenannten Margin-Call. Er bot an, den Betrag der geliehenen Mittel zu reduzieren und "in umgekehrter Richtung zu verkaufen", bis das Konto die Forex-Margin-Anforderung erfüllte. Der Trader hatte ganz einfach den Fehler gemacht, dass er die Kosten des Arbitragehandels (Kauf eines Wertpapiers auf einem Markt und gleichzeitiger Verkauf auf einem anderen Markt zu einem höheren Preis, wobei er von der vorübergehenden Preisdifferenz profitierte) nicht berücksichtigte. Durch Hebelwirkung können Sie das Volumen Ihrer Position erhöhen. Wenn eine offene Position von einem Tag auf den anderen übertragen wird, erhebt der Broker eine Gebühr (Swap). Die Transaktionen mit USDRUB_TOD wurden am 31. Dezember abgewickelt, während die Transaktionen mit USDRUB_TOM erst am 11. Januar stattfinden sollten. Deshalb musste für alle diese freien Tage eine Swap-Gebühr erhoben werden. Der Manager teilte dies dem Trading-Neuling mit. Er konnte nichts anderes tun, als alle Positionen mit einem Verlust aufzulösen.
Der Versuch, die Angelegenheit vor Gericht zu klären, scheiterte. Diese Geschichte wurde zu einem anschaulichen Beispiel dafür, was das Missverstehen von Begriffen wie "Margin-Trading", "Margin-Call" und "Swap" anrichten kann.
Die Begriffe Margin-Trading und Margin-Call
Der Margin-Handel auf dem Forex-Markt ist der vom Broker ermöglichte Handel mit finanzieller Hebelwirkung. Er ermöglicht es dem Trader, Positionen zu eröffnen, die einige Dutzend, Hundert oder Tausend Mal höher sind als die Höhe des Eigenkapitals. Voraussetzung dafür ist, dass das geliehene Geld zurückgezahlt wird.
Die einzelnen Broker bieten unterschiedliche Hebelwirkungen an, z.B.: 1:1 (d.h. keine Hebelwirkung), 1:10 (der Trader kann Positionen mit einem Volumen eröffnen, das 10 Mal höher ist als das eigene Guthaben), 1:100 oder sogar 1:200. Gemäß den Empfehlungen der europäischen Regulierungsbehörden war zuvor die maximal zulässige Hebelwirkung 1:200. Derzeit liegt sie bei 1:50, Tendenz fallend auf 1:30. Diese Beschränkungen halten jedoch Broker mit Offshore-Zulassung nicht davon ab, Hebel von bis zu 1:1000 oder 1:2000 anzubieten.
Woher nimmt der Broker das Geld, das er Ihnen leiht? Diese Frage wird Ihnen kein Mitarbeiter beantworten, weil es sich um ein Geschäftsgeheimnis handelt. Die folgenden Quellen sind denkbar:
- Unterstützung von Liquiditätsanbietern. Liquiditätsanbieter sind Investmentbanken, deren Liquidität durch die Einlagen der Anleger gesichert ist. Die Broker können sich den Spread teilen. Wenn diese Quelle offenkundig wäre, würden die Broker sie nicht verheimlichen. Der Mechanismus der Bereitstellung des Hebels wird jedoch nicht offengelegt.
- Technische Multiplikatoren. Ganz gleich, welcher Hebel eingesetzt wird, der Handel wird immer im Rahmen des Eigenkapitals des Traders durchgeführt. Ein Trader, der eine Währung kauft, verkauft sie früher oder später wieder zurück und stellt damit das Gleichgewicht wieder her. Die Hebelwirkung des Brokers ist lediglich ein digitales Instrument, das durch eine umgekehrte Transaktion kompensiert wird. Das Gesamtvolumen der Transaktionen mit derartigen digitalen Instrumenten ist um ein Vielfaches höher als der Betrag der realen Währung. Das System hält jedoch ein Gleichgewicht aufrecht, da auf jeden Handel in eine Richtung irgendwie ein weiterer Handel in die entgegengesetzte Richtung folgt. Der Gewinn des einen Traders ist der Verlust eines anderen Traders.
- Der Broker ist eine „Klitsche“. Die Zahlen werden innerhalb des Unternehmens selbst manipuliert. Der Broker versucht, dem Händler so viel Hebelwirkung wie möglich zu bieten, damit dessen Kapital so schnell wie möglich vernichtet wird.
In der Theorie wird oft behauptet, dass Margin-Trading ein "virtueller Kredit ist, der durch das Guthaben des Traders abgesichert ist", oder ein "bilaterales Geschäft, bei dem der Trader, der den Vermögenswert für das Kreditkapital gekauft hat, verpflichtet ist, ihn zu verkaufen". In Wirklichkeit ist dies nicht ganz zutreffend. Bei jedem Kreditgeschäft ist der Kreditgeber auch mit dem Kreditausfallrisiko behaftet. Beim Margin-Trading trägt der Broker diese Risiken nicht.
Beispiel:
- Ohne Hebel. Ein Trader hat 1.000 $ und will 600 $ in Öl investieren. Die Volatilität von Öl ist gering, sie beträgt 0,1 % - 0,3 % pro Tag. Angenommen, der Trader betreibt Day-Trading und auf dem Ölmarkt tritt höhere Gewalt auf. Das Öl verliert auf einmal 5 %, d.h. der Preis sinkt von 60 $ auf 57 $ pro Barrel. Wenn der Anleger mit seinen 600 $ in eine Long-Position gegangen wäre, hätten sich seine Verluste auf 600 * 0,05 = 30 $ belaufen. Bei einem Guthaben von 1.000 $ ist der Betrag gering.
- Mit Hebel. Nehmen wir an, der Trader glaubt an einen Anstieg des Ölpreises und beschließt, den Hebel 1:1000 einzusetzen. Sein Kapitalbetrag von 600 $ wird vom Händler als Sicherheit blockiert, während die restlichen 400 $ der verfügbaren Mittel als Sicherheit dienen. Der Anleger eröffnet eine Position im Gesamtbetrag von 600 * 100 = 60.000 $. Aufgrund höherer Gewalt werden die Pläne des Anlegers durchkreuzt und der Verlust von 30 $ verwandelt sich in 3000 $. Der Trader hat nicht so viel Geld auf dem Konto, so dass alle seine aktiven Geschäfte vom Broker automatisch geschlossen werden, bevor der Ölpreis auf 57 $ fällt. Man kann leicht errechnen, dass ein Guthaben von 600 $ bei einer solchen Hebelwirkung nur 1 % Rückgang (60 Cent) verkraften kann und das restliche Guthaben (400 $) weitere 40 Cent.
Ein Margin-Call tritt auf, wenn auf Ihrem Handelskonto nicht genügend Guthaben vorhanden ist, um Transaktionen zu eröffnen. Dies ist auch dann der Fall, wenn Ihre schwebenden Verluste größer sind als die erforderliche Mindestmargin. Ein Margin-Call ist eine Art Warnung davor, dass das Guthaben des Traders bei der aktuellen Entwicklung bald vernichtet wird.
Ein Stop-Out liegt vor, wenn das Margin-Niveau eines Traders auf ein bestimmtes prozentuales (%) Niveau fällt, bei dem eine oder alle offenen Positionen vom Broker automatisch geschlossen ("liquidiert") werden. Die Positionen werden so lange geschlossen, bis das Eigenkapitalniveau wieder über der Margin liegt.
Beispiel:
Der Broker setzt das Niveau des Margin-Calls im Devisenhandel auf 20 % und den Stop-Out auf 10 % fest. Der Trader stockt die Einlage auf 300 USD auf, nutzt den Hebel von 1:100 und eröffnet eine Position von 20.000 USD. Die erforderliche Eigenkapital, um eine solche Position zu eröffnen, beträgt 1/100 von 20 000, d.h. 200 USD. 20 % Margin entspricht 40 USD, 10 % sind 40 USD. Wenn der Verlust des Traders 260 USD beträgt, wird eine Warnung ausgegeben. Sollte das Guthaben des Traders nur 20 USD betragen, werden die Positionen zwangsweise geschlossen.
Das Beispiel ist an Bedingungen geknüpft, da es eine vereinfachte Marktsituation beschreibt. Eine ausführlichere Berechnung des Stop-Out-Niveaus mit Excel wird weiter unten gegeben.
Wichtig! Die Beschränkungen, die die europäischen Regulierungsbehörden hinsichtlich der maximalen Hebelwirkung festlegen, zielen nicht auf Broker ab, sondern auf die Psychologie der Trader. Die Höhe der Hebelwirkung auf dem Devisenmarkt birgt kein Risiko. Denn es macht keinen Unterschied, ob ein Trader ein 300-$-Geschäft mit einer Hebelwirkung von 1:100 (die Sicherheit beträgt 200 Dollar) oder mit einer Hebelwirkung von 1:200 (die Sicherheit beträgt 100 Dollar) eröffnet, wenn er 300 Dollar einzahlt. Er wird nach wie vor im Rahmen seines Guthabens von 300 $ handeln. Entscheidend ist das Volumen der Position! Wenn in diesem Fall ein Volumen der Position von 20.000 $ angestrebt wird, dann bringen die Emotionen den Trader in der Praxis dazu, größere Positionen mit einem großen Hebel zu eröffnen, was enorme Verluste verursachen kann.
Im MT4-Terminal finden Sie die Informationen zu den verfügbaren Finanzinstrumenten und dem Margin-Niveau im unteren Menü bei der Registerkarte „Handel“.
Interpretation:
- Guthaben. Der Geldbetrag, den der Trader auf sein Konto eingezahlt hat.
- Eigenkapital. Der aktuelle Saldo des Kontos nach den getätigten Handelstransaktionen. Er entspricht dem Betrag des Saldos, der um den laufenden Gewinn oder Verlust bereinigt ist. Wenn der Verlustbetrag bei offenen Verlustgeschäften höher ist als der Gewinn bei gewinnbringenden Geschäften, ist der Betrag in diesem Feld kleiner als der Saldo für den Verlustbetrag. Zum Beispiel wurden 100 $ eingezahlt. Bei einer der beiden Transaktionen betrug der Gewinn 32 $, bei der zweiten gab es einen Verlust von 43 $. 100 + 32-43 = 89.
- Margin. (oftmals auch als Sicherheitsleistung bezeichnet). Hierbei handelt sich um die Höhe der Sicherheitsleistung zur Bereitstellung der eröffneten Positionen. Es ist einfach ein Teil Ihres Guthabens, das Ihr Forex-Broker von Ihrem Kontostand beiseite legt, um Ihren Handel offen zu halten und sicherzustellen, dass Sie den potenziellen Verlust des Handels decken können.
- Freie Margin. Guthaben, das nicht in Handel verwickelt ist und nach Belieben des Traders eingesetzt werden kann. Die Berechnung erfolgt mit der Formal Eigenkapital-Margin.
- Margin-Niveau. Der Indikator für den Zustand des Kontos, gemessen in Prozent. Er ist die wichtigste Referenz für den Trader. Fällt sein Wert unter das vom Broker festgelegte Stop-Out-Niveau, erfolgt die Schließung der Transaktionen. Er wird nach folgender Formel berechnet: "Eigenkapital" / " Margin" * 100 %.
Beispiel.
Der Trader zahlt 100 $ auf sein Konto ein und wird eine Transaktion mit einem Volumen von 0,01 Lot zu einem Kurs von 1,4500 und einem Hebel von 1: 100 tätigen. 1 Lot sind 100.000 Einheiten der Währung, deshalb sind für den Kauf von 0,01 Lots 14,5 $ erforderlich (das Volumen der gesamten Position beträgt 1.450 $). Der "Saldo" beträgt 100 $. Das "Eigenkapital", bevor der Trade eröffnet wird, beträgt ebenfalls 100 $. Die "Margin" beträgt 14,5 $. Die "Freie Margin" beläuft sich auf 85,5 $. "Margin-Niveau" - (100 / 14,5) * 100 = 689 %.
So erstellen Sie eine Prognose auf Grundlage des Margin-Niveaus
Jede Theorie muss nicht nur in der Praxis angewendet werden, sondern auch als Grundlage für Prognosen dienen. Das Risikomanagementsystem umfasst die Entwicklung einer Reihe von Modellen für das Risikomanagement, die es Ihnen ermöglichen würden, innerhalb weniger Minuten die aktuellen Veränderungen auf der Grundlage der aktuellen Marktsituation in die Tabelle einzutragen und zu erkennen, wie sich das künftige Ergebnis verändern wird.
Durch die Steuerung des Margin-Niveaus des Guthabens können Sie vorhersagen, bei welchen Kursen des Paares für ein bestimmtes Lot-Volumen ein Forex-Stopp-Out auftreten kann. Mit der Kenntnis der gemittelten Volatilitätsdaten ist es möglich, eine individuelle Forex-Handelsstrategie zur Erhöhung (Senkung) der Positionsgröße entsprechend der Kursänderungsrate und in Übereinstimmung mit dem Hebelgrad zu erstellen. Die einfachste Variante einer solchen Tabelle kann in Excel erstellt werden.
Eingabeparameter:
Guthaben | 1 000 USD. |
Hebel | 1:100. |
Stop out | 10%. |
Position umfasst 6 Mini-Lots. | 1 Mini-Lot ist 0,1 eines normalen Lots. Wenn ein Lot 100.000 Währungseinheiten umfasst, dann entspricht 1 Mini-Lot 10.000 Währungseinheiten, und unsere Position beträgt 6*10.000= 60.000 Referenz-Einheiten. Ich führe eine solche Position als Beispiel an, um meinen Lesern das Konzept des Mini-Lots vorzustellen. |
Startkurs beträgt | 1,2500. |
Handelsart | Kauf |
Ausfüllen der Tabelle
Kosten der Mini-Lots zum aktuellen Kurs (D3) = C3*B3. Schwebender Verlust vor dem ersten Trade = 0, Margin ist (F3) = D3/100 (100 ist in diesem Fall der Hebel. Höhe der Margin (Н3) = G3/F3. Wechseln Sie das Zellenformat in Prozentpunkte und Sie erhalten ein Margin-Niveau von 133 %. Das ist weit von einem Stopp-Out entfernt.
- Hinweis. Das Beispiel ist an Bedingungen geknüpft! Nach Meinung der Trader sollten Sie das Margin-Niveau nicht unter 700-500 % sinken lassen. In diesem Beispiel ist die Hauptbedingung des Risikomanagements nicht erfüllt - 75 % des Guthabens sind betroffen.
Nachdem der Trade getätigt wurde, dreht der Kurs plötzlich um und sinkt um 25 Einheiten (1 Einheit entspricht 0,0001 in der Referenzwährung). Füllen Sie die zweite Zeile B4 = 1,2475 aus. Erweitern Sie die Zellen c und D nach unten. Schwebender Verlust: Е4 = D4-D3+E3. Verlängern Sie die Zelle F ebenfalls nach unten und geben Sie in die Zelle G4 die folgende Formel ein: =$G$3+E4. Erweitern Sie die Spalte Margin-Niveau nach unten. Infolge des Kursrückgangs ist das Margin-Niveau um 20 % gesunken. Füllen Sie die Tabelle weiter aus und erweitern Sie die Formeln.
Allmählich absteigende Kurse haben das Kontoguthaben ausgelöscht. Die Position wurde jedoch noch nicht festgesetzt, so dass es noch zu früh ist, über einen Verlust zu sprechen. Die Margin sinkt allmählich mit dem Wert der Position, aber sie hat fast keinen Einfluss auf das Margin-Niveau. Nach der 7. Zeile erreichte das Margin-Niveau des Kontos einen kritischen Wert von 13,5 %. Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass bei einem Stop-Out-Niveau von 10 % die Transaktionen zu einem Kurs zwischen 1,2350 und 1,2345 zwangsweise geschlossen werden.
So sollten Sie die Tabelle einsetzen:
- Zahlen Sie 370 USD auf Ihr Konto ein. Die Margin wird bei diesem Kursniveau 10,04 % betragen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Guthaben so einzuzahlen, dass die freie Margin die Differenz Eigenkapital - Margin übersteigt (es gibt keine freie Margin in der siebten Zeile vor dem Stop-Out) und einen entgegengesetzten Handel einzugeben (Sperrung), nachdem dafür eine separate Tabelle erstellt wurde.
- Schließen Sie 5/6 der Position, so dass eine geöffnete Position von 1 Min-Lot verbleibt. Der Verlust beträgt 750 $ (900/6*5; Zeile sieben im vorigen Screenshot, was dem Margin-Niveau von 13,5 % entspricht). Nehmen Sie den Verlust in der Tabelle mit, und es bleiben nur noch 250 $ des Guthabens übrig. Der aktuelle Verlust für die verbleibende Position beträgt 150 $. Wir passen alle aktuellen Formeln, die jetzt auf Zeile acht basieren, mit einem aktualisierten Guthabenbetrag und der Positionsgröße an und erweitern die Zellen.
Es ist möglich, dass eine Position von zwei Mini-Lots offen gelassen werden könnte. Ich habe das nicht berechnet, aber diese Tabelle ist für genau solche Auswahlmöglichkeiten von Zahlen ausgelegt. Außerdem ist es nach dieser Tabelle praktisch, die Größe des Stops zu berechnen und ihn an die Höhe des Guthabens anzupassen. Eine solche Vorlage kann individuell entwickelt werden.
Besonderheiten des Margin-Handels und die Auswahl des Hebels im Devisenhandel (Forex)
Besonderheiten des Margin-Handels im Devisenhandel (Forex):
- Im Gegensatz zu anderen Formen der Kreditaufnahme wird dem Trader für die Inanspruchnahme eines Kredits in der üblichen Form kein Zins berechnet. Alle Broker erheben eine Swap-Gebühr - eine Gebühr für das Halten einer Position über Nacht, die für alle eröffneten Positionen anfällt, auch für solche, die geliehene Mittel einsetzen. Der Swap wird von den Eigenmitteln des Traders abgezogen, so dass das Guthaben schneller abnimmt.
- Margin-Handel wird meist für kurzfristige Handelsstrategien empfohlen. Der Trader setzt einen Hebel nur dann ein, wenn er von der Trendfortsetzung vollkommen überzeugt ist. Nachdem er bei kurzfristigen Handelsgeschäften einen Gewinn erzielt hat, kehrt der Trader zum Handel zurück, wobei er nur noch mit Eigenmitteln handelt.
- Die Risiken des Traders sind in den meisten Fällen auf seine Einzahlung beschränkt.
Präzisierung für den letzten Absatz. Ein Broker, der sein Kapital innerhalb eines Tages bereitstellt, geht kein Risiko ein. Denn bei einer plötzlichen Kursumkehr bleibt Zeit, alle Positionen des Traders automatisch zu schließen. Anders verhält es sich bei der Übertragung der Positionen auf den Folgetag oder im Falle einer schwerwiegenden höheren Gewalt..
Beispiel.
Am 15. Januar 2015 löste die Schweizerische Nationalbank unerwartet die Bindung des Franken-Wechselkurses. In nur einer Nacht stieg der Franken gegenüber dem Euro und dem US-Dollar um 30 %.
Nur wenige hatten mit einer solchen Entscheidung gerechnet. Am ersten Tag wurden aufgrund der hohen Volatilität die Handelsbedingungen angepasst. Einige Unternehmen setzten den Handel völlig aus, andere änderten die Margin-Anforderungen. Kaum ein Broker konnte Verluste vermeiden, indem er Transaktionen auf einem Markt mit geringer Liquidität durchführte. Die britische Niederlassung von Alpari (Vereinigtes Königreich) ging aufgrund dieser Situation in Konkurs. Die offizielle Version lautet, dass dem Unternehmen aufgrund der außergewöhnlichen Volatilität die Liquidität ausging. Die Verluste der Kunden überstiegen das Eigenkapital ihres Geschäftskontos. Die Verluste, die die Kunden nicht decken konnten, wurden an das Unternehmen weitergegeben.
Diese Situation ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass es zu jeder Regel stets Ausnahmen gibt.
So vermeiden Sie einen Margin-Call und Stop-Out:
- Lesen Sie die Vereinbarung über das Angebot sorgfältig durch, in der die Handelsbedingungen für jeden Kontotyp angegeben sind.
- Befolgen Sie konsequent die Regeln des Risikomanagements. Gemäß der Theorie darf der Betrag der Transaktionen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eingegeben werden, 10 % (in seltenen Fällen 15 %) des Eigenkapitals nicht überschreiten.
- Verwenden Sie eine Tabelle wie im obigen Beispiel.
- Seien Sie beim Einsatz eines Hebels äußerst vorsichtig. Setzen Sie sich ein Ziel auf der Grundlage des Volumens der Position, ohne zu versuchen, eine Position mit dem maximal möglichen Volumen zu eröffnen.
- Bewertung der Korrelation zwischen Hebelwirkung und Volatilität. Je höher die Volatilität ist, desto geringer sollte der Hebel sein, der beim Margin-Handel eingesetzt wird.
- Setzen Sie Stop-Orders.
Fazit.
Keine Angst vor dem Einsatz eines Hebels; jedes Mittel, das von einem Fachmann eingesetzt wird, kann Gewinne einbringen. Die Höhe der Hebelwirkung hängt von einer individuellen Entscheidung ab, es kann keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Eine der wirksamsten Möglichkeiten zu vermeiden, dass man aus dem Geschäft gedrängt wird, ist die strikte Einhaltung des Risikomanagements und die Beherrschung von Verlustgeschäften. Wenn Sie eine Ungenauigkeit oder irrelevante Information in dem Artikel entdeckt haben oder etwas hinzufügen möchten, schreiben Sie uns bitte Ihre Kommentare!
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