Was sind Forks und welchen Einfluss haben sie auf Kryptowährungen (am Beispiel Ethereum)? Gründe für das Entstehen von ETC und ein kurzer Überblick über Metropolis (ETN). Was sollten Anleger im Vorfeld der nächsten Fork tun?
Am 12. Dezember erwarteten die Anleger die Abspaltung (Fork) von Ethereum Classic. Der Fork von Ethereum mit der Bezeichnung Metropolis, dessen erste Phase mit dem Namen Byzantium bereits einen Monat zuvor stattfand, ist schon in der Entstehung. Forks sind Aktualisierungen und Abtrennungen von Kryptowährungen. Ihr Nutzen ist jedoch umstritten. Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist die Entstehung von ETC nach dem DAO-Hack, über den Sie in diesem Bericht mehr erfahren. In diesem Artikel erfahren Sie zudem alles über Forks, die Auswirkungen des zweiten Forks von ETH (Constantinople) und ob Sie Kryptowährungen vertrauen können.
ETH- und ETC-Forks: Veränderungen der Kryptowährungen
Noch vor wenigen Monaten war der Begriff Fork mit Furcht und Unsicherheit besetzt. Niemand war in der Lage, die Folgen von Forks bei Bitcoin oder Ethereum vorherzusagen: Sollte man auf einen weiteren Anstieg warten oder sich auf einen Kursverfall gefasst machen? Führen Forks möglicherweise zu einem Crash des gesamten Marktes für Kryptowährungen?
Heutzutage gehören Forks zum alltäglichen Geschäft. Nach dem Entstehen von Bitcoin Cash im August entstand Bitcoin Gold (BTG). Mit BCH als Abzweigung von BTC im Rahmen der Anwendung der Hard Fork von Segwit wird das Entstehen von BTG als künstliches Projekt bezeichnet, das den Zielen eines bestimmten Personenkreises zugutekommen sollte. Am 24. November fand der neue Hard Fork Bitcoin Diamond statt, der von 28 Handelsplätzen für Kryptowährungen unterstützt wurde. Unterdessen ist ein großangelegter Ethereum-Fork mit der Bezeichnung Metropolis im vollen Gange. Und der älteste ETH-Fork, Ethereum Classic, bekommt am 12. Dezember ein Update.
Nun kommen die folgenden Fragen auf:
Was ist ein Fork und warum kommt es bei manchen Forks zu Abspaltungen und dem Entstehen neuer Währungen?
Wie sollten Anleger auf künftige Forks reagieren und welche Risiken bestehen?
Kann man sich auf Kryptowährungen noch verlassen?
In diesem Artikel werde ich auf die oben genannten Fragen eingehen.
Was ist der Fork einer Kryptowährung?
Als Blockchain-Projekte neu aufkamen, haben nur wenige Menschen das Ausmaß und das mögliche Potenzial erkannt. Zunächst waren alle begeistert. Die Miner waren mit der Geschwindigkeit der Coin-Erstellung zufrieden. Die anderen Projektteilnehmer wiederum erfreuten sich an Transaktionsgeschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit etc. Je mehr Menschen und Unternehmen in den Prozess involviert waren, desto mehr Schwächen zeigte das System. Projekte, die Bitcoin ähnlich waren, sollten dieses Problem beiseiteschaffen. In Wahrheit wurde alles jedoch noch komplizierter. Nun wurde es nötig, die bestehenden Protokolle zu verändern und Forks zu bilden.
Ein Fork ist die Abänderung des Quellcodes einer Kryptowährung. Es kommt zu einer Abzweigung. Die Änderung des Codes hat das Entstehen von zwei Projekten zur Folge: Ein Projekt mit dem abgeänderten Code und ein zweites Projekt mit dem bisherigen Code. Das zweite Projekt kann entweder separat fortbestehen oder eingestellt werden - das hängt ab von der Unterstützung und Akzeptanz durch die Nutzer und Handelsplätze. Die Fork ist entsprechend eine Regeländerung. Der Block der Blockchain wird dabei als echt anerkannt.
Arten von Forks:
Soft Fork. Die Regeländerungen erfordern keine Softwareupdates. Nach der Umstellung auf die neuen Regeln können die Nodes der alten Regeln mit den Nodes der neuen Regeln interagieren.
Hard Fork. Nach dem Fork gib es zwei voneinander unabhängige Forks, die nicht miteinander interagieren.
Die wichtigste Funktion von Forks ist es, die Sicherheit des Systems zu gewährleisten (Schutz vor Hackerangriffen) und die Interaktionen zu vereinfachen (Transkationen, Informationsaustausch).
THE DAO - Mt Gox 2.0: Wie die Prinzipien der Blockchain zerfallen
Bitcoin ist ein Zahlungsmittel auf Basis einer Blockchain. Ethereum ist ein dezentral organisiertes System, das die Erstellung tausender ähnlicher Startups auf Blockchain-Basis ermöglicht. Eines der ersten Programme (Startups) dieser Art war DAO, ein dezentral verteiltes autonomes System. Es nutzt Smart Contracts zur Erweiterung der Blockchain. Dabei handelte es sich um eine Crowdfunding-Plattform, die den Anlegern das Investment der gesammelten Ethereum (ETH) in bestimmte Startups ermöglichte, die in Ethereum erstellt wurden. DAO führte drei Aufgaben aus:
Zusammenführen der ETH von Anlegern und Anbieten der Möglichkeit, diese in DAO umzutauschen.
Anbieten der Möglichkeit, in ETH-Projekte zu investieren, die auf Grundlage von Investor-Wahlergebnissen ausgewählt wurden.
Zahlung von Dividenden an Inhaber von DAO-Tokens.
Es handelte sich um eines der ersten Startups auf Grundlage von Ethereum. Die Attraktivität lag darin, dass die Anlagebedingungen und die relevanten Informationen über die Crowdfunding-Website für Investoren zugänglich waren. Die Transparenz der Blockchain-Funktionen war für alle Teilnehmer gewährleistet. In den ersten Tagen konnte das Projekt Investitionen in Höhe von 150 Millionen US-Dollar verzeichnen. 12 % der im Umlauf befindlichen ETH konnten angesammelt werden.
Nur 2 Monate nach dem Projektstart gelang es Hackern, eine Schwachstelle im Code ausfindig zu machen und innerhalb weniger Minuten mehr als 53 Millionen US-Dollar abzuzweigen. Dem Protokoll entsprechend konnten die Hacker das Geld nur einige Wochen nach dem Transfer nutzen (der Hackerangriff erfolgte am 17. Juni 2016). So hatten die Projektentwickler einige Zeit, um sich Gedanken um das weitere Vorgehen zu machen. Ein derart misslungener Start könnte einen irreversiblen Rufverlust für das Netzwerk von Vitalik Buterin zur Folge haben. So wurde in 3 Tagen eine beispiellose Lösung gefunden: Um die DAO des ersten Soft Forks von Ethereum zu schützen, sollte eine Abspaltung erfolgen. Diese würde zu einer Stornierung der unrechtmäßigen Transaktionen der DAO-Tokens führen und die Mittel wieder zurück zu ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückführen.
Aufgrund dieser strikten Entscheidung wurde die Krypto-Gemeinschaft in zwei Lager gespalten:
Fork-Befürworter verteidigten den Eingriff in die Blockchain damit, dass dieser Fall einzigartig und ungewöhnlich sei. Der Soft Fork bewahre DAO und ETH vor Schaden.
Die Gegner des Forks halten sie für völlig unakzeptabel.
Eine der Grundzüge der Blockchain ist die Nicht-Beeinflussung ihres Funktionsablaufs. Eine Zurücknahme zum Schutz von Anlegern kann dazu führen, dass Transparenz und Vertrauenswürdigkeit von Kryptowährungen in Frage gestellt werden. Nach einer Ausnahme könnten weitere Ausnahmen folgen, beispielsweise im Falle der Beschlagnahmung von Mitteln durch Strafverfolgungsbehörden und Staaten. Die Ausnahme lässt die Frage aufkommen, wo bei Einmischungen in die Blockchain der Schlussstrich zu ziehen ist.
Entscheidungen über den Fork werden von den Minern getroffen, nicht jedoch von den Entwicklern. So konnte der Soft Fork erfolgen. Die Intervention wurde von der Mehrheit befürwortet, so wurden Grundprinzipien bei Kryptowährungen verwässert. Die neue Abspaltung wurde unter dem bisherigen Namen Ethereum fortgeführt.
Die Unterstützer des alten Codes verblieben bei der zweiten Abspaltung, dem neuen Projekt Ethereum Classic (ETC). Mehrere Fakten wurden in dieser Situation deutlich erkennbar:
Kryptowährungen sind nicht umfassend vor Hackerangriffen geschützt. Ihre Vertrauenswürdigkeit ist nur ein Mythos.
Kein Projekt ist sicher. Es gibt keine Garantie dafür, dass die DAO-Entwickler den Fehler im Code nicht vorsätzlich platziert haben. Die Insolvenz der Plattform wurde sogleich als zweites Mt Gox bezeichnet, wo der Kryptowährungsdiebstahl als sehr fragwürdig galt.
Die Blockchain kann zugunsten bestimmter Interessensgruppen verändert werden.
Sind alle Forks gleich gut?
Bereits im Jahr 2015 sind erstmals Stimmen laut geworden, die Änderungen im Ethereum-Netzwerk für notwendig erachteten. Es war jedoch unklar, welche Auswirkungen ein Fork mit sich bringen würde. So wurde das Vorhaben auf Eis gelegt. Der unfreiwillige Hard Fork am 20. Juni 2016 brachte das Entstehen von ETC mit sich und zeigte, dass weitere Forks nicht nur harmlos, sondern auch unabdingbar sind. Im Frühjahr 2017 fand eine Reihe von Konferenzen über Forks statt, welche die Aktivierung von Segwit (Bitcoin) und Metropolis (Ethereum) zur Folge hatte.
Zu den Problemen von Ethereum gehören die höher werdende Komplexität und die steigenden Miningkosten. Metropolis sollte der fünfte Fork von Ethereum und eines der wichtigsten Updates des Netzwerks werden. Der Fork ist in zwei Abschnitte unterteilt:
1. Byzantium (vom 18. September bis 16. Oktober). Die wichtigsten Resultate:
Die sogenannte „Difficulty Bomb“ wurde um 18 Monate verschoben. Hierbei handelt es sich um einen Algorithmus, der das Mining von Ethereum extrem schwer und unrentabel machen soll.
Die Vergütung für einen Block wurde von 5 auf 3 ETH gesenkt.
Die Block-Bestätigungsrate wurde erhöht.
Die Kryptographie-Tools zk-SNARKs wurden hinzugefügt. Bei den Transaktionen werden Betrag und Beteiligte verschleiert (Gegenstand der Vertraulichkeit).
2. Constantinople. Inhalt und Termin sind noch unbekannt. Voraussichtlich erfolgt die Durchführung im nächsten Jahr.
Die Anleger haben negativ auf Byzantium reagiert:
Anders als der Bitcoin-Kurs, der vor Segwit am 1. August stetig anstieg, sank der Ethereum-Kurs beim Start und stieg zum Ende des Forks an. Scheinbar können sich die Anleger immer noch gut an den 20. Juni 2016 erinnern.
Casper, der freundliche Geist
Am 21. November wurde die Erstversion von Casper veröffentlicht, ein Protokoll zur Verbesserung von Ethereum. Damit wird der Übergang vom Mining-Modell des Prinzips Proof-of-Work zum Prinzip Proof-of-Stake verfolgt. Das bestehende PoW-Protokoll soll dem Schutz vor Angriffen dienen, welche die Computerressourcen des Systems überlasten könnten. Das Protokoll ist jedoch ziemlich leistungshungrig, so dass es bei Minern als schwierig sowie zeit- und energieraubend gilt.
Der anvisierte Übergang zum PoS-Algorithmus wird Angriffe und Mining unrentabel machen (einer der Schritte von Vitalik Buterin zum Übergang zu einem emissionsärmeren Modell, ähnlich dem von BTC). Die Miner werden ausschließlich an Provisionen für Transaktionen verdienen. Größere Kapazitäten werden nicht erforderlich sein. Analysten sind der Ansicht, dass der Mining-Rückgang das Interesse verringern wird und es zu einem Kurrückgang bei Ethereum kommen kann. Die Prognosen dahingehend sind jedoch noch nicht eindeutig.
Am 12. Dezember wird auch Ethereum Classic einen Fork haben. Darüber gibt es aber noch keine genaueren Informationen. Wir wissen bisher nur, dass sich die Änderungen auf die Geldmengenpolitik auswirken werden. Die allgemeine Menge der Kryptowährung wird auf 210 Millionen ETC gedeckelt (bisher ist die Ausgabe von Ethereum nicht begrenzt). Die Miner-Vergütung wird je 5 Millionen extrahierte Blocks um 20 % gesenkt.
Nach einem erfolgreichen Wochenende für Kryptowährungen (25.-26. November, an den beiden Tagen ist die Kapitalisierung von Kryptowährungen um 40 Milliarden US-Dollar gestiegen) stieg ETS um 30 % (84 % während der vorangegangenen 7 Tage) und gelang somit in die TOP 10. Einen Tag später verlor Ethereum Classic aber bereits etwas an Vorsprung. Mehr als die Hälfte des Handelsvolumens von Kryptowährungen wird auf Bithumb gehandelt (39,85 %), gefolgt von Coinone (16,83 %).
Fazit:
Obwohl die Anzahl der Forks für verschiedene Kryptowährungen stetig ansteigt, schenken die Anleger ihnen noch kein Vertrauen. Einerseits sollen Forks die Kryptowährungen stärken und ihre Sicherheit erhöhen. Andererseits können sich die Anleger nicht sicher sein, wessen Interessen die Forks in Wahrheit dienen.
Empfehlungen für Anleger:
● Seien Sie vorsichtig und investieren Sie nur kurzfristig in Kryptowährungen. Der Bitcoin-Kurs hat die psychologische Marke von 10.000 US-Dollar bereits überschritten, obwohl es dafür keinen fundamentalen Rückhalt gibt. Allein diese Tatsache lässt darauf schließen, dass sich auf dem Markt möglicherweise eine Blase bildet.
● Verlassen Sie sich nicht auf Kryptowährungen. Die Tokens können jederzeit in den Besitz eines Anderen übergehen und Transaktionen könnten storniert werden. ETC ist dafür das beste Beispiel.
● Vermeiden Sie Handelsplätze oder Wallets für Kryptowährungen, die Opfer eines Hackerangriffes werden können. Für das spekulative Trading ist ein Broker Ihres Vertrauens immer die beste Wahl.
Seien Sie umsichtig, damit auch Sie täglich von Kurssteigerungen profitieren können!
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